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Johannes Stankowski


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Ganz vorweg sei gesagt: Das Goldprädikat mit Sternchen „Kindermusik, die auch Erwachsenen gefällt“, das in den vergangenen Jahren zahlreichen Kinderliederproduktionen von der Presse und von begeisterten Blogger:innen verliehen wurde, wird sicherlich auch das neue und fünfte Werk „für Kinder“ des Komponisten, Songtexters und Sängers Johannes Stankowski zieren.

Andererseits: Stankowski lässt sich überhaupt nicht in eine der bekannten Schubladen stecken, er produziert einfach sehr gute Musik für Erwachsene und für Kinder zugleich, er selbst nennt das „Musik für Alle“. Seine Lieder sind authentisch und vertrauenserweckend, wofür besonders die Kinder offen sind.

Wie ist das gelungen? Stankowski erzählt in seiner neuen „Flaschenpost“ vom kleinen und großen, vom guten und freien Leben, in dem sich Kinder wohlfühlen. Mit seinem neuen Werk begibt er sich auf eine musikalische Vagabundenreise, auf einen Spaziergang durch die Welt mit einem poetischen kindlich-weisen Blick. Und genau das ist es, was Kindern gerade jetzt so guttut, weil sie teilhaben an einer positiven Welt der Erwachsenen, die ihnen Werte vermittelt, mit denen sie sich aufrichten können. Johannes Stankowski ist damit ein Meister der entpädagogisierten Songs, die pädagogisch wertvoll sind.

Ob es dabei um Reibekuchen, die Liebe an sich oder die Liebe zum Leben geht, Kinder sind sprachlich oft die klügeren Erwachsenen und verstehen die feinen hoffnungsfrohen Schwingungen und Nuancen, die Johannes Stankowski mit seinen neuen Songs moduliert hat. Und die Erwachsenen begrüßen das Weltbild, das Stankowski mit seiner Musik seit dem Erscheinen seines ersten Kinderlieber-Albums vermittelt. Das zeigt sich nicht zuletzt in seinen komplett ausverkauften Konzerten – im Januar 2023 spielt er wieder vor großem Publikum in der Kölner Philharmonie.
Jetzt erstmal zu den Fakten: Am 27. Januar 2023 erscheint „Flaschenpost“ von Johannes Stankowski, in dem er Themen wie Diversität, Umweltsünden, Freiheit und Medienwahn in kleine unvergessliche Geschichten verwebt. Die v ier Alben davor wurden jeweils zusätzlich als wunderschön illustrierte Kinderbücher veröffentlicht und fanden schnell weit über die Kölner Grenzen hinaus Verbreitung. Mit „Flaschenpost“ widmet er sich zum ersten Mal auch kontroversen Themen, die in Bildern voller Leichtigkeit und Lebensfreude daherkommen. 10 neue starke Songs sind entstanden und begeben sich auf die Reise in die weite Welt, genauso wie die Flasche.

Musikalisch illustriert wird dies mit professionellen Spielerein an Instrumenten und Arrangements, die den Gesang und die Botschaft ins Rampenlicht rücken. Der Liedermacher arbeitet wie ein Chansonnier der alten Schule, der mit Erlebtem, Erdachtem und Erfühltem die Herzen seiner Hörer:innen generationsübergreifend erwärmt. Hat Johannes Stankowski in seiner Kindheit vielleicht Georges Brassens gehört? Das möchte man mutmaßen. Er selbst erzählt, dass ihn die Beatles und der Kölner Straßenmusiker Klaus der Geiger auf seinem Weg als Liedermacher inspiriert haben, eine mehr als solide Basis. Stankowski liebt aber auch Paul Simon, die Bläck Fööss, Udo Lindenberg und Konstantin Wecker, um nur ein paar zu nennen. Ihnen allen ist gemein, nicht nur für Erwachsene zu singen, sondern Musik ohne Altersgrenze in die Welt zu bringen und von Groß und Klein geliebt zu werden.

„Ich bin so vergesslich, ich komm gar nicht mehr klar. Manno ich weiß nicht, hinter meiner Stirn, war da nicht früher mal so was wie ein Gehirn“, heißt es in „Hinter meiner Stirn“, einer Hommage an die durch die Multioptionalität der neuen schönen Welt entleerten (Eltern)-Hirne. Das heilige und notwendige Nichtstun im Leben, Ressource und Kraftquelle für große Taten, findet in dem wunderbaren Song „Der Vagabund“ seinen Platz. Lebenseinstellung: Positiv. Das Wandern in den Bergen sei überhaupt die beste Therapie heißt es in „Die beste Therapie“. „Raus in die Natur“ schließt sich der Liebe zur Natur aus vollem Herzen an. In „Reibekuchen“ geht es um eine zelebrierte Lieblingsspeise. In „Lieb, wen du liebst“ wird Toleranz gelebt: „Nicht jede Bärin braucht einen Bär und genauso muss das sein, weil es sonst ja langweilig wär.“ In „Meister der Magie“ wird die Fantasie gefeiert. In „Super Ideen“ spielt Johannes Stankowski ein Duo mit Liedermacher Dominik Merscheid und beide zeigen: „Wer zusammen tüftelt, kommt auf super Ideen“, eine Ode an das Wertvolle, was entsteht, wenn Menschen sich zusammentun. Das nachdenklichste und direkt mahnende Lied heißt „All diese Tiere“. Tiere im Zoo? Für Stankowski ein NO! „Wozu in den Zoo gehen? Ich seh‘ da kein Glück. Ich kann da nicht hinsehen, dreh‘ mich um und will nur noch zurück.“ Der Song „Flaschenpost“ nährt die Sehnsucht nach der großen weiten Welt und die Neugier auf all die Länder, in denen die Flaschenpost landen könnte. Wie in den anderen Liedern des neuen Albums öffnet Stankowski hier weite Horizonte.

Darf man die gute Musik als Erwachsener auch ohne die Kinder hören? Unbedingt. Wenn Erwachsene sie laut drehen, findet sie dann automatisch auch wieder zu den Ohren der Kinder zurück. „Altersoffene Musik“ nennt Stankowski seine Zielgruppe mit einem kleinen Augenzwinkern und auch das trägt zum großen Charme bei. Die 10 neuen Songs wirken nachhaltig, begleiten einen wie ein angenehmes Echo durch den Tag. Sie sind wie Ohrwürmer, die nicht weggehen sollen.

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